NOTARZTSYSTEM IN GEFAHR!

Veröffentlichungsdatum06.08.2025Lesedauer2 Minuten
Notarzt

Bürgermeister fordern sofortigen Stopp der Schließungspläne: „Gefährdung von Menschenleben ist inakzeptabel!“ Diese Information ging zusätzlich als Information an die regionale Presse. 

Mit großer Sorge wenden sich die Bürgermeister der Gemeinden Purkersdorf, Pressbaum, Tullnerbach, Gablitz, Wolfsgraben und Mauerbach sowie die Rettungsorganisationen Rotes Kreuz und Samariterbund in einem offenen Brief an die niederösterreichische Landesregierung. Anlass ist die geplante Schließung des Notarztstützpunktes Purkersdorf, die eine massive Verschlechterung der medizinischen Notfallversorgung von rund 32.000 Einwohner:innen bedeutet.

Bürgermeister Peter Buchner: „Es wäre logistisch eine völlig unmögliche Idee, Gemeinden wie Gablitz, Mauerbach und sogar Klosterneuburg künftig aus Tulln zu versorgen, während alle übrigen Gemeinden auf Neulengbach angewiesen wären.“

„Es handelt sich hier nicht um eine politische Bagatelle, sondern um eine Entscheidung, die in kritischen Situationen unmittelbar Menschenleben gefährdet. Wir erwarten von der Landesregierung eine klare Korrektur dieser verantwortungslosen Pläne“, betont Bürgermeister Michael W. Cech, Gablitz.

Purkersdorfs Bürgermeister Stefan Steinbichler erweitert: „In der Notfallmedizin entscheiden Minuten über Leben oder Tod. Hier werden auf der Landkarte Lösungen konstruiert, die im Ernstfall schlichtweg nicht funktionieren.“

Die geplante Schließung widerspricht zudem grundlegend dem Recht auf Gesundheit, das in Österreich verfassungsrechtlich garantiert ist. „Die Menschen in unseren Gemeinden haben dasselbe Recht auf rasche und qualitativ hochwertige medizinische Versorgung wie jede andere Region Niederösterreichs. Die Landesregierung darf diese Verantwortung nicht budgetären Erwägungen unterordnen“, so Bürgermeister Josef Rothensteiner aus Pressbaum.

Die Bürgermeister kritisieren weiters, dass die Entscheidung zur Streichung des Notarztstützpunktes ohne nachvollziehbare und transparente Grundlagen getroffen wurde: „Wir fordern dringend, dass sämtliche Berechnungen und Entscheidungsgrundlagen der Experten offengelegt und transparent gemacht werden. Es kann nicht sein, dass eine so weitreichende Entscheidung hinter verschlossenen Türen getroffen wird.“, stellt Christian Lautner, Bürgermeister Wolfsgraben fest.

Besonders betroffen von der geplanten Schließung sind zudem die rund 4.500 Schülerinnen und Schüler der Region sowie etwa 1.000 Bewohner:innen in Pflege- und Wohnheimen, für die ein sofortiger Zugang zu medizinischer Versorgung lebensnotwendig ist. „Gerade diese vulnerablen Gruppen sind unmittelbar betroffen. Ihre Sicherheit steht mit diesen Einsparungsplänen auf dem Spiel“, erklärt Paul Porteder Bürgermeister Tullnerbach eindringlich.

Abschließend betonen die Bürgermeister aller sechs Gemeinden gemeinsam mit dem Roten Kreuz und dem Samariterbund: „Wir stehen geschlossen hinter der Forderung, den Notarztstützpunkt Purkersdorf zu erhalten, und appellieren mit aller Deutlichkeit an die Landesregierung, die Pläne umgehend zu revidieren. Diese Entscheidung betrifft nicht nur Zahlen auf Papier, sondern reale Menschenleben.“

Unterzeichnet wurde der offene Brief von den Bürgermeistern Stefan Steinbichler (Purkersdorf), Josef Rothensteiner (Pressbaum), Paul Porteder (Tullnerbach), Michael Cech (Gablitz), Christian Lautner (Wolfsgraben) und Peter Buchner (Mauerbach) sowie von Vertreter:innen des Roten Kreuzes und des Samariterbundes.